Stanislav Aseyev

 

Stanislav Aseyev führt ein bewegtes Leben. 1989 in Donezk im Osten der Ukraine geboren, studierte er das Fach Religionswissenschaften, das er mit einem Master abschloss. Nach dem Studium ging er für eine Zeit lang nach Paris, wo er sich der Fremdenlegion anschließen wollte. Diesen Plan verwarf er jedoch.

Unter dem Pseudonym Stanislaw Wasin berichtete er als Blogger über das Leben in Donezk, das 2014 zur Hauptstadt einer der beiden unter russischem Einfluss stehenden „Volksrepubliken“ wurde. Seine Texte und Berichte erschienen bei Radio Liberty, einer internationalen Plattform für freie Informationen. 2017 verschwand er spurlos, nachdem er loszog, um über das Jubiläum der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ zu berichten. Erst anderthalb Monate später gab das selbsternannte „Ministerium für Staatssicherheit der Volksrepublik Donezk“ bekannt, ihn verhaftet zu haben.

Aufgrund seiner Bekanntheit setzten sich verschiedene Organisationen wie Reporter Ohne Grenzen und Amnesty International für seine Freilassung ein. Sein Bekanntheitsgrad verhinderte, dass er, im Gegensatz zu vielen anderen Häftlingen, zu Tode gefoltert wurde, und schreiben durfte. Aseyev trat 2018 in den Hungerstreik.

Im Dezember 2019 wurde er im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigelassen. 

In zwei Büchern berichtet Aseyev über seine Zeit im Foltergefängnis.

 

Heller Weg – Geschichte eines Konzentrationslagers im Donbass 2017-2019

2021 erschienen, berichtet Aseyev über seine Zeit im Foltergefängnis Isolation in Donezk. Weitere Informationen beim Kulturmagazin Perlentaucher (externer Link) und der Süddeutschen Zeitung (externer Link).

In Isolation

In dieser Sammlung von Aufsätzen geht Stansialv Aseyev der Frage nach, wie es der russischen Propaganda gelingen konnte, den Großteil der Bevölkerung im Donbas dermaßen zu vereinnahmen. Weitere Infomationen in der Havard Library of Ukrainian Literature (externer Link). Erscheint im Mai 2022.